Samstag, Dezember 03, 2016

28 hours

So lange haben der Hübsche und ich kinderfrei. Die beiden Jungs sind nämlich auf SaWe aka Samichlaus-Weekend aka Nikolauswochenende mit den Pfadfindern.
Alle gemeinsam haben wir heute mittag noch den Tesla zurückgegeben (ich habe erstens ohne Kratzer aus dem recht schmalen Tiefgaragenplatz ausgeparkt, zweitens rückwärt am Supercharger eingeparkt und drittens auf der Autobahn nicht nur den Autopiloten angemacht, sondern auch per automatischen Spurwechselassistent die Spur gewechselt (nicht bevor ich drölfzigmal geschaut habe, ob wirklich frei ist und mich vor lauter Nervosität fast in die Bewusstlosikeit hyperventiliert habe) und sind dann mit dem normalen Auto zu Bahnhof gefahren, Kinder verabschieden. Sie werden viel Spass in einer grossen Turnhalle haben, sind jetzt grad vermutlich im Wald, den Samichlaus am Lagerfeuer begrüssen (wir haben gestern noch Versli rausgesucht und geübt, die Kinder haben sich totgelacht, als ich auf Schweizerdeutsch dilettiert habe).
Der Hübsche und ich haben total seriös erstmal Kaffee getrunken, Wäsche gewaschen, das Haus gesaugt und dann überlegt, was wir so unternehmen können. Meine erste Idee war: daheimbleiben und Netflix schauen, aber das wäre ja irgendwie auch lahm gewesen. Wir modifizierten dann zu: nach Basel fahren, bummeln, auf den Weihnachtsmarkt Raclette essen, Kino. Ein Blick ins Kinoprogramm war etwas ernüchternd, aber immerhin wurde um viertel vor fünf "Snowden" in einem kleinen alternativen Kino gezeigt (vermutlich, weil der schon seit ungefähr 10000 Wochen läuft), damit wäre es aber mit dem Bummeln, Weihnachtsmarkt etc davor eng geworden und danach hätten zumindest alle Geschäfte schon zu gehabt. Nun denn, richtig Einkaufen kann ich ja auch in der Mittagspause, also: Indie-Kino. Auf dem Weg mit der Tram durch die volle Stadt (es war nicht nur Adventssamstag, Weihnachtsmarkt und Traumewetter, sondern auch noch "Nikoläuse auf Harleys"-Treff reichte es mir auch schon mit Leuten, Weihnachtsgedöns und Glühweingeruch. In dem winzigen Kino um 2. UG war es dann bis auf uns und fellow Bildungsbürger (was erwartet man auch in einem Atelierkino an einem Adventsamstagsnachmittag.....) sehr leer, die Vorschauen von "Lebensgeschichte von Che Guevaras Chauffeur", "Arbeitsloser in England nach Herzinfarkt freundet sich mit Flüchtlingsfamilie an", "Irgendein Film von Jim Jarmusch mit dem Schauspieler von Kyle O`Ren, Hund und ohne Handlung" liessen mich das Schlimmste befürchten, aber dann: ich würde Ihnen "Snowden" ja echt empfehlen, aber vermutlich läuft der nirgends mehr. Falls doch: kann man sich sehr gut anschauen!
Anschliessend waren wir dann sehr verweichlicht im Warmen asiatisch essen anstatt im Kalten Raclette, aber morgen gibts auf Kinderwunsch eh Käsefondue, das ist genug heisser Käse für ein Wochenende. Der Hübsche und ich haben übrigens den Status in der Beziehung erreicht, in dem er sagt: "Cool, hier waren wir aber noch nie, oder?" Und ich sage: "Doch, wir kamen aber zur anderen Tür rein, sassen an dem Tisch da drüben, Du hast den Salat hier gegessen, den fandest Du super, mein Essen klang toll, war aber echt Mist und ich weiss nicht mehr, wie es hiess." Immerhin habe ich nicht für ihn bestellt.

So. Jetzt Netflix.

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